Mandat zum Beschluss der rdp Vision

Die Bundesversammlung möge beschließen:

Der Bundesvorstand wird beauftragt, sich in Gremien des rdp und insbesondere der Ringversammlung II/2025 für die Verabschiedung einer Vision für den rdp einzusetzen. Die Bundesversammlung begrüßt grundsätzlich die Weiterentwicklung des Rings deutscher Pfadfinder*innenverbände (rdp e.V.) im Sinne der angehängten Vision.

Die Vision beschreibt die gemeinsamen Grundlagen und Ziele des rdp e.V. im Interesse aller Mitgliedsverbände. Sie ist getragen von dem Geiste einer intensiven Zusammenarbeit, um Pfadfinden in Deutschland zu stärken.

Die in der Ringversammlung zu beschließende Vision soll sich stark an dem der Bundesversammlung vorgelegten Entwurf orientieren. Die Bundesversammlung ermächtigt die Verbandsdelegation Abweichungen zuzustimmen, die nicht den grundsätzlichen Charakter der Vision betreffen, sofern dies zur Kompromissfindung mit den anderen Mitgliedsverbänden des rdp beiträgt.

Antragstellende*r

Annika Schulz (Punzel, Bundesvorstand), Dustin Schmidt (Bundesvorstand), Alexander Schmidt (Bundesvorstand), Moritz Becker (Günni, Bundesbeauftragter Stufen), Karoline Haeberlin (Bundesbeauftragte Ausbildung), Bianca Sternstein (Biene, Bundesbeauftragte Internationales), Leon Matella (Bundesbeauftragter Internationales), Karlotta Quapp (Quappi, Bundesbeauftragte Politik und Gesellschaft)

Begründung

A) Text rdp-Vision 2034

Im Jahr 2034 sind wir eine starke, vereinte und demokratische Pfadfinder*innenbewegung in Deutschland, die junge Menschen stärkt, Verantwortung zu übernehmen und eine friedliche, freie, gerechte und nachhaltige Zukunft mitzugestalten.

Wir gestalten eine bessere Zukunft, indem wir junge Menschen stärken und gelebte Werte fördern. Wir, der Ring deutscher Pfadfinder*innenverbände (rdp), sind die größte Vereinigung von Pfadfinder*innenverbänden und -bünden in Deutschland. Wir schaffen Räume, in denen junge Menschen das Abenteuer Pfadfinden leben können. Gemeinsam stehen wir für gelebte Werte – in Deutschland und als Teil der weltweiten Pfadfinder*innenbewegung.
Wir handeln in der Überzeugung, dass die Welt besser wird, wenn junge Menschen nach den Grundsätzen des Pfadfindens leben. Wir schätzen unsere verbandliche Vielfalt und sehen sie als wertvolle Bereicherung für Pfadfinden in Deutschland und die Gesellschaft. Gleichzeitig stärkt die Gemeinschaft des rdp unsere Strukturen auf allen Ebenen und macht uns wirkungsvoller als es jeder Verband allein sein könnte.
Wir schaffen sichere Räume, in denen junge Menschen ihre Persönlichkeit entfalten können. Als Pfadfinder*innen übernehmen wir Verantwortung für uns selbst, unsere Gemeinschaft, unsere Spiritualität, die Gesellschaft und Umwelt. Wir stärken junge Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung, nehmen sie an, wie sie sind, und nehmen ihre Bedürfnisse in den Blick. Unsere Gemeinschaft ist vielfältig und für alle jungen Menschen offen. Als Pfadfinder*innen setzen wir uns für Frieden, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit ein.
Wir lernen gemeinsam in der Gruppe. Lager und Fahrt in der Natur sind zentrale pfadfinderische Methoden. Wir schaffen selbstbestimmte und sichere Orte, wo junge Menschen ihr soziales, ökologisches, demokratisches, interkulturelles und interreligiöses Handlungswissen durch Ausprobieren erweitern.
Wir bündeln unsere Kräfte und schaffen gemeinsame Erlebnisse. Wir bündeln unsere Kräfte und bearbeiten gemeinsame Themen und Inhalte auf Ebene des rdp. Die zuvor für diese Themenfelder in den Mitgliedsverbänden und -bünde genutzten Ressourcen stellen wir im rdp bereit und übertragen damit verbundene Kompetenzen. In Summe schaffen wir mit geringerem Mitteleinsatz Mehrwerte für alle Mitgliedsverbände und -bünde.
Durch regelmäßige ringweite Aktionen und Unternehmungen schaffen wir gemeinsame Erlebnisse und stärken unser Gemeinschaftsgefühl auf allen Ebenen.
Wir sind die starke Stimme von und für Pfadfinden in Deutschland. Wir sind bundesweit wie international die starke Stimme von und für Pfadfinden in Deutschland. Gemeinsam vertreten wir aktiv unsere Interessen und Werte gegenüber Politik, in Jugendringen, gegenüber und mit zivilgesellschaftlichen Organisationen – auf kommunaler, Landes- und Bundesebene. Wir gestalten öffentliche und politische Diskussionen mit und eröffnen unseren Mitgliedern Möglichkeiten, sich in Dach- und Partner*innenorganisationen zu engagieren.
Auch innerhalb der Weltverbände WAGGGS und WOSM stehen wir für unsere Überzeugungen ein und wirken an der Ausrichtung und Arbeit der Weltverbände mit. Gemeinsam nehmen wir an internationalen Veranstaltungen teil und fördern das Engagement unserer Mitglieder in diesen globalen Strukturen.
Wir sind als Gemeinschaft erkennbar. Wir treten als starke und miteinander verbundene Pfadfinder*innengemeinschaft nach Außen auf. Unser gemeinsames Erscheinungsbild verbindet uns und macht uns als rdp-Pfadfinder*innen erkennbar. Es kann verbandseigene Elemente enthalten.
Wir fördern demokratische Teilhabe und gestalten gemeinsam den rdp. Wir sind demokratisch organisiert und befähigen junge Menschen, sich wirksam einzubringen und den rdp mitzugestalten. Unsere Strukturen sind transparent und alle Beteiligten tragen gemeinsam zur Gestaltung des rdp bei. Wir schaffen Räume für rdp Strukturen auf Landes- und Diözesanebenen und beschreiben deren Anbindung an die Bundesebene. Diese Strukturen beziehen wir in unsere Entscheidungsprozesse ein.
Wir - viele vereint in Vielfalt. Wir bieten allen Pfadfinder*innenverbänden und -bünden Deutschlands ein Zuhause, die unsere Werte und pädagogischen Prinzipien teilen. Dadurch streben wir eine gesellschaftliche Stärkung des Pfadfindens an.

B) Prozess und Erklärungen

Die Zusammenarbeit im rdp auf Bundesebene hat sich in den letzten 10 Jahren massiv intensiviert. Strukturen des rdp wurden sukzessive an die jeweils aktuelle Situation angepasst, mangels Vision jedoch nicht an einem Zukunftsbild ausgerichtet.

Einige Meilensteine:

  • 2007: Scouting 100 - gemeinsames Halstuch
  • 2015ff: Gemeinsame Kontingente zu internationalen Großveranstaltungen (Jamboree, …), Einführung rdp-Hemd
  • 2017: Öffnung für weitere Verbände, Aufnahme BMPPD (AG Struktur Phase 1)
  • 2021: Fusion von RdP, RDP und rdp e.V., neue Struktur der Organe und Gremien der Bundesebene (AG Struktur Phase 2)
  • 2022: Ringschmiede als partizipative Großveranstaltung zur Zukunft des rdp

Zudem sind Herausforderungen der Verbände in den kommenden 15 Jahren (z.B. demografischer Wandel, offene Fragen der staatlichen und kirchlichen Finanzierung, etc.) in den derzeitigen Strukturen des rdp nicht berücksichtigt.

Der Bedarf für ein vereinbartes Zukunftsbild wurde erkannt und deshalb hat die Ringversammlung eine Arbeitsgruppe eingesetzt und beauftragt eine Beschlussvorlage für eine Vision zu erarbeiten. Basierend auf den Ergebnissen der Zukunftswerkstatt „Ringschmiede 2022“ und eines Workshops mit den Bundesleitungen der Verbände wurden verschiedene Visionsbausteine entwickelt. Die Verbände haben sich in ihren Gremien der Bundesebenen mit diesen Bausteinen beschäftigt und Rückmeldungen gegeben. Basierend auf diesen Rückmeldungen wurde ein erster Entwurf des Visionstextes verfasst. Dieser Entwurf wurde in mehreren Iterationen, bei denen die AG durch eine Resonanzgruppe aus Vertreter*innen der Verbandsleitungen unterstützt wurde, weiterentwickelt. Der finale, hier vorgestellte Entwurf wurde so auf der Ringversammlung im März 2025 erarbeitet und beschlossen. Das Jahr 2034 wurde als Schlusspunkt für die Vision ausgewählt, da dies zu den Zyklen der Amtszeiten im Ringvorstand sowie zu den strategischen Planungszyklen von WOSM und WAGGGS passt.

Wir als Bundesleitung des BdP haben uns intensiv mit der Vision beschäftigt und wo möglich eingebracht. Dazu haben wir an verschiedenen Stellen auch die formellen, sowie informellen Rückmeldungen der Landesvorstände einbezogen, um sicherzugehen, dass sich auch die Interessen, sowie roten Linien des BdP in der Vision widerspiegeln. Am Ende des Prozesses können wir sagen, dass wir sowohl im Sinne des BdP, als auch im Sinne des rdp zu 100% hinter diesem Visionstext stehen und möchten daher die Bundesversammlung bitten, dem zukünftigen Bundesvorstand ein Mandat auszusprechen, sich für die Verabschiedung dieser Vision auf der Ringversammlung einzusetzen.

Was ist eine Vision?

Eine Vision beschreibt einen wünschenswerten Zustand. Die Mitgliedsverbände können durch den Visionsprozess ausdrücken, wie sie sich die Zukunft des rdp vorstellen. Für die Gremien des rdp beantwortet die Vision handlungsleitende Fragen: Wofür machen wir unsere Arbeit eigentlich? In welche Richtung können wir weiterarbeiten?

Generell brauchen Organisationen eine Vision, weil sie eine klare, inspirierende Orientierung bietet, die alle Mitglieder auf gemeinsame Ziele ausrichtet und langfristiges Handeln unterstützt.

Für den rdp steht die Klarheit über eine Richtung im Vordergrund. Sie gewährleistet, dass die Verbände und die rdp-Gremien auf ein Ziel hinarbeiten und wir unsere Zusammengehörigkeit stärken.

Zudem ist in den letzten Jahren deutlich geworden, dass sich der rdp oft (nur) an den Anforderungen der Gegenwart orientiert hat - das Zukunftsbild fehlte.

Welche Mehrwerte kann eine Vision für den rdp und die Mitgliedsverbände bieten?
  • Beispiel Inhaltliche Zusammenarbeit: Themen, die im rdp sinnvoll verortet sind, können effizienter bearbeitet werden, da die verfügbaren Ressourcen gebündelt werden. Für Arbeitsgruppen stehen Expert*innen aus allen Verbänden zur Verfügung. So werden weniger Personen benötigt, um die Themen für alle Verbände in größerer Tiefe zu behandeln. Die Verbände profitieren jeweils gegenseitig von denen, die in manchen Themen bereits mehr erarbeitet haben und/oder weitere Perspektiven einbringen.

  • Beispiel Auftreten nach Außen: Durch ein gemeinsames Auftreten (z.B. Logo, Design, …) wird eine größere Wirkung durch sichtbare Zusammengehörigkeit erzielt. Es entsteht weniger Verwirrung bei Dritten, wie wir rdp-Pfadfinder*innen Miteinander im Verhältnis stehen. Gemeinsame Erkennungszeichen grenzen uns gegenüber ggf. fragwürdigen Verbänden und Bünden ab und erleichtern den Stämmen die Kommunikation nach außen.

Wie soll es prozessual weitergehen?

Im Mai/Juni 2025 beraten die Bundesversammlungen aller Ringverbände über den Visionstext und mandatieren ihre Vorstände zur Zustimmung bei der Ringversammlung.

Im Oktober 2025 findet die Ringversammlung als höchstes beschlussfassendes Gremium des rdp statt und stimmt über den Visionstext ab.

Und was passiert dann mit der Vision?

Die Vision gibt einen Handlungsrahmen und ein übergeordnetes Ziel für die operativen Entscheidungen der Gremien des rdp. Aber sie stellt keinen Automatismus dar, das heißt, dass grundsätzlich alle aus ihr abgeleiteten weitergehenden Maßnahmen (z.B. Veränderungen an der Satzung, Einsetzung von Arbeitsgruppen oder Durchführung von Veranstaltungen) durch die zuständigen Gremien beschlossen werden müssen. Dies stellt auch bei allen Schritten der Umsetzung der Vision die Mitbestimmung der Verbände und ihrer Gremien sicher.

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Der angesprochenen partizipative Prozess mit den Visionsbausteine hat mich vergangen Herbst ziemlich verärgert, da die meisten Bausteine sehr extreme Konsequenzen nach sich gezogen hätten (Auflösung des BdPs oder eine fast Auflösung des rdp). Ich bin froh, dass die vorgestellte Vision weniger solche Elemente enthält. Jedoch gab es zu den Bausteinen auch immer ein erklärendes „naheliegenden Konsequenzen“ in denen die Auswirkungen und der Sinn des Textabschnittes erklärt wurde. Häufig waren die dort genannten Folgen des Abschnittes meiner Meinung so nicht ersichtlich, was mich bei dieser Vision mit der Frage zurücklässt, was die Angedachten naheliegenden Konsequenzen sind.

In der aktuellen Fassung ist unser größter Knackpunkt der Abschnitt „Wir sind als Gemeinschaft erkennbar“. Das geforderte gemeinsame Erscheinungsbild klingt weiterhin nach einem einheitlichen Design, Farben, Kluften etc. und nicht nach Vielfalt. Der dazugehörige Abschnitt aus dem Ergebnisdokument der Ringschmiede 2022 klang hier noch deutlich offener und tragbarer:

der rdp … steht sichtbar für Gemeinschaft in Vielfalt
Der rdp ist Heimat verschiedener Verbände. Er gestaltet aktiv sein Image und steht so klar erkennbar für ein gemeinsames Pfadfinden in Deutschland. Darüber hinaus ist er Garant für die einheitliche Sichtbarkeit der
Mitgliedsverbände in der Gesellschaft und signalisiert nach außen, dass es Qualitätsmerkmal ist, im rdp Mitglied zu sein. Dabei schätzt und stärkt er die Vielfalt der einzelnen Verbände. Außerdem bietet er allen Pfadfinder*innen die Möglichkeit, sich mit Pfadfinden in Deutschland und dem rdp zu identifizieren.

  • Der rdp erarbeitet ein Kommunikationskonzept, wie er von Dritten in seiner Vielfalt der Mitgliedsverbände als einheitlich wahrgenommen werden kann.
  • Der rdp arbeitet die Potentiale heraus, die durch die Unterschiedlichkeit der einzelnen Verbände bestehen, und gibt Raum, diese im rdp einzubringen.
  • Der rdp formuliert und veröffentlicht die gemeinsamen Standards und Werte, welche die Mitgliedsverbände erfüllen.

Ich habe hier das Dokument auch einmal vollständig verlinkt:
Ringschmiede22_Ergebnisdokument.pdf (1,3 MB)

Interessant finde ich, dass nun doch wieder von Spiritualität aller Pfadfinder*innnen gesprochen wird. In der Version vom Februar gab es das noch nicht (das wäre für mich aber ok).

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Ich finde die Verbände sollten auf jeden Fall mehr zusammen arbeiten und Synergien nutzen. Dabei sollten wir aber die unterschiedlichen Traditionen und Ausprägungen beibehalten, da sie die Vielfalt von Pfadfinden in Deutschland ausmachen.

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Diese Antrag wurde am 14.05. in einer der Antrags-WebKos besprochen. Dabei kamen die folgenden Themen auf:
• Warum soll nicht über den Visionstext selbst abgestimmt werden? Der Visionstext ist ergebnis eines langen Prozesses zur Kompromissfindung zwischen den 5 Ringverbänden und soll im Herbst auf der Ringversammlung beschlossen werden. Wenn jetzt in allen Bundesversammlungen Textarbeit zur Vision stattfindet, ist es nahezu unmöglich im Herbst einen Kompromiss zu finden, da die verschiedenen Versionen nicht mehr zueinander passen. Sollte die Versammlung bestimmte Punkte sehen, die für den BdP essentiell sind zu ändern, so kann dies in das Mandat für die Delegation zur Ringversammlung aufgenommen werden. Wichtig ist hier aber, der Delegation ein Mandat mitzugeben, was ihnen Spielraum zur Kompromissfindung mitgibt.
• Es wurden Unterschiede in der Vision zu den Ergebnissen der Ringschmiede gesehen. Dies ist klar, da die Ringschmiede keine direkte Visionsarbeit geleistet hat. Dort wurde auf sehr verschiedenen Ebenen von sehr konkreten Maßnahmen bis hin zu einem abstrakten Bild von Pfadfinden gesprochen, und aus den Ergebnissen wurde der Bedarf an einer Vision für den rdp herausgearbeitet. Diese soll den rdp-Gremien ein Mandat geben, Änderungsprozesse in eine Richtung anzustossen, die durch die Vision vorgegeben sind.
• Keine der größeren Änderungen werden ohne Mitsprache der Mitgliedsverbände stattfinden. Bei größeren Änderungen müssen diese entsprechend eingebunden werden, z.B. durch Anträge auf den Bundesversammlungen.
• Das Thema Erscheinungsbild kam auch hier auf. Mit dem Erscheinungsbild sind viele verschiedene Dinge gemeint, die sich nochmal intensiver angeschaut werden sollen. Insbesondere im Vordergrund steht hier die Kommunikation nach außen, das Auftreten über z.B. ein gemeinsam genutztes Logo, Öffentlichkeitsarbeit, etc.. Eine Änderung der Kluft und Halstuch hin zu einheitlicher Kleidung ist definitiv nicht im Mandat enthalten, was durch diese Vision gegeben wird und benötigt in jedem Fall eine Abstimmung der Bundesversammlungen. Es ist den verschiedenen Verbänden im rdp klar, dass eine entsprechende Änderung mit dem BdP derzeit nicht sein wird. Die Bindung zum eigenen Halstuch ist in den Verbänden unterschiedlich stark und wird im BdP definitiv am stärksten gelebt.

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Hey @jan-pablo
Du schreibst:

Zur Erklärung für nicht an dem Prozess beteiligte: Es wurden verschiedene Bereiche herausgearbeitet, zu denen jeweils 3-4 Optionen (“Bausteine”) formuliert wurden, die unterschiedliche mögliche Richtungen aufgezeigt haben, in die sich der entsprechende Themenbereich entwickeln kann – oft etwas im Spektrum “weniger rdp, alles im eigenen Verband” bis hin zu “Fusion zu gemeinsamem Verband”. Diese Optionen waren bewusst auch kontrovers gewählt - es sollte dadurch so gut es ging herausgearbeitet werden, was durch die Verbände gewünscht ist und was absolute “no-go”s sind. Essentieller Teil der Rückmeldung war es, sich zwischen diesen Optionen einzuordnen – und nicht zu einer konkreten Option. Dazu gehört natürlich auch die Formulierung der Vorbehalte, die man mit bestimmten Optionen hat, und fehlenden Aspekten, die man gern sehen würde.

Wir haben diesen Prozess in den angekündigten Austauschen mit den Landesvorständen näher erläutert und konnten auf diese Vorbehalte eingehen – leider konnten nicht alle LVs dabei sein und es scheint, dass über die Textspur dann doch ein bisschen was an Erklärung verloren gegangen ist – entschuldigt dafür!

Wir denken, dass wir in der jetzigen Version sehr viel der Bedenken aus den Reihen des BdP mit aufnehmen konnten - vielen Dank an alle Landesvorstände, die sich dazu in verschiedensten Formen an dem Prozess beteiligt haben!

Wie bereits erläutert gibt es keine weitreichenden Konsequenzen, die ohne weitere Mitbestimmung der Verbände umgesetzt werden. Die Vision dient der Ringleitung insbesondere dafür, endlich eine Orientierung zu haben, in welche Richtung sich der Ring eigentlich entwickeln soll, und wohin dementsprechend Prozesse angestossen werden dürfen. Die Mitbestimmung der Verbände ist nachwievor essentieller Teil der Ringstruktur und wird es auch so bleiben.

Dies ist Ergebnis der Diskussionen und Abstimmung auf der Ringversammlung in diesem Frühjahr, in dem sich verschiedene Verbände noch einmal für eine Stärkung dieses Aspekts ausgesprochen haben. Wir sehen diesen Punkt auch aus unserer Perspektive für sinnvoll – auch wenn der BdP sich nicht immer ganz darüber im klaren ist, dass auch wir Spiritualität in unserer Arbeit haben :slight_smile:

Den Unterschied zur Ringschmiede, sowie die Bedenken bezüglich dem gemeinsamen Erscheinungsbild hatten wir ja schon in der WebKo thematisiert und sind in dem Post oben nochmal festgehalten. Ich möchte aber auch nochmal darauf hinweisen, dass die Vielfalt der Verbände an vielen Stellen im Visionsdokument festgehalten ist, und somit definitiv nicht untergehen wird

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Der Antrag wurde mit 79 Ja-Stimmen und 18 Enthaltungen in der folgenden Form angenommen:

"Der Bundesvorstand wird beauftragt, sich in Gremien des rdp und insbesondere der Ringversammlung II/2025 für die Verabschiedung einer Vision für den rdp einzusetzen. Die Bundesversammlung begrüßt grundsätzlich die Weiterentwicklung des Rings deutscher Pfadfinder*innenverbände (rdp e.V.) im Sinne der angehängten Vision.

Die Vision beschreibt die gemeinsamen Grundlagen und Ziele des rdp e.V. im Interesse aller Mitgliedsverbände. Sie ist getragen von dem Geiste einer intensiven Zusammenarbeit, um Pfadfinden in Deutschland zu stärken.

Die in der Ringversammlung zu beschließende Vision soll sich stark an dem der Bundesversammlung vorgelegten Entwurf orientieren. Die Bundesversammlung ermächtigt die Verbandsdelegation Abweichungen zuzustimmen, die nicht den grundsätzlichen Charakter der Vision betreffen, sofern dies zur Kompromissfindung mit den anderen Mitgliedsverbänden des rdp beiträgt."