Die Landesversammlung möge beschließen:
In allen künftigen Veröffentlichungen des Landesverbandes wird eine gendergerechte Schreibweise angewendet. Der Landesvorstand wird bei Annahme des Antrages beauftragt, diese umzusetzen.
Antragsteller*innen: Landesvorstand
Begründung:
Im BdP sind alle Menschen willkommen, unabhängig von ihrem biologischen oder sozialen Geschlecht[1]!
Wir machen junge Menschen mit Verantwortung vertraut, die sie auch in der Gesellschaft übernehmen können. Alle sollen in der Gruppe die Möglichkeit haben, ihre Fähigkeiten einzubringen, gleichzeitig von anderen zu lernen und ihre Sicht zu erweitern.
Dies wollen wir auch über unsere Sprache zum Ausdruck bringen. Wir wollen alle Mitglieder ansprechen und Menschen aller Geschlechter gleich behandeln. Dies ist auch ein Baustein zur Abschaffung stereotyper Rollenbilder und zu wachsender Chancengleichheit. In vielen Teilen des BdP und auch des Landesverbandes wird die Verwendung von gendersensibler Sprache bereits umgesetzt.
Mit diesem Antrag wollen die Antragsteller*innen bewirken, dass
- wir uns auf eine möglichst einheitliche Form der Verwendung verständigen.
- wir auch in unserer (schriftlichen) Sprache deutlich machen, dass bei uns alle willkommen sind.
Uns ist bewusst, dass die männliche Schreib- oder Sprechweise als Bezeichnung für alle Geschlechter[2] verwendet wird, weil wir das so gelernt haben und daran gewöhnt sind. Veränderungen brauchen Zeit und sind vielleicht erst einmal ungewohnt. Es gehört zu unserer Sprache dazu, dass diese sich ständig verändert und weiter entwickelt. Wir können dazu beitragen, dass sie dabei gerechter wird. Es ist uns ein Anliegen, unsere Vorstellungen von Gleichberechtigung und Demokratie auch sprachlich in den Schriftstücken des Landesverbandes auszudrücken.
Die Antragsteller*innen verlangen nicht, dass alle in ihrer Umgangssprache ab sofort und jederzeit gendergerecht formulieren. Wir befinden uns in einer (sprachlichen) Entwicklung, bei der es für uns ebenso wichtig ist, niemanden „abzuhängen“, weil in Diskussionen beispielsweise nicht mehr der (sachliche) Inhalt, sondern der Ausdruck des Gesagten/Geschriebenen im Fokus steht. Indem wir gendersensible Sprache verwenden, damit experimentieren und dazulernen, sie hören und lesen, wird sie aber auch immer gewohnter werden.
Zur Form schlagen die Antragsteller*innen vor:
- das Gendersternchen mit dem Zusatz „innen“ einzuführen. Bsp.: Die Teilnehmer*innen des Kurses.
- Alternativ kann eine neutrale Endung verwendet werden. Bsp.: Die Teilnehmenden des Kurses. Oder: Die Stammesführung des Stammes.
- Auch möglich und elegant sind neutrale Formulierungen wie „alle“ statt „jede*r“.
Ziel sollte hierbei sein, einen sinnvollen Spagat zwischen Gleichwertung aller Geschlechter auf der einen und einer einfachen Lesbarkeit auf der anderen Seite zu wahren.
Mit diesem Antrag einher geht die Empfehlung an alle Stammesführungen, ihre Veröffentlichungen entsprechend anzupassen.
Für Hilfestellungen und Fragen rund um das Thema „Gendergerechtigkeit“ steht unsere LGS sowie der AK „Rainbow“ gerne als Ansprechpartner*in zur Verfügung! Außerdem wird eine Arbeitshilfe erstellt, die die Möglichkeiten, gendersensibel zu formulieren, zeigt und erläutert.
[1] Das soziale Geschlecht heißt auch „Gender“. Damit ist nicht gemeint, welchen Körper Menschen haben, sondern wie sie sich fühlen und verhalten. Sowohl das biologische als auch das soziale Geschlecht können weiblich, männlich, beides oder etwas anderes sein. Geschlecht und Gender müssen nicht gleich sein.
[2] Das nennt man auch „generisches Maskulinum“.