Antrag 12 Entfristung der Bundesbeitragserhöhung und Schaffung einer hauptamtlichen Stelle für eine*n Referent*in für Prävention und Kinderschutz

Die Bundesversammlung möge beschließen:

Die durch die 48. Bundesversammlung 2020 beschlossene Erhöhung des Bundesbeitrages um 3 € für die Jahre 2021, 2022, 2023 und 2024 wird entfristet.

Die dadurch entstehenden Mittel werden dazu genutzt im BdP Bundesamt einen hautamtlichen Mitarbeiterin als Referentin für Prävention und Kinderschutz zu beschäftigen.

Antragsteller

Der Bundesvorstand

Begründung

Die Arbeit im Themenfeld Prävention sexualisierter Gewalt wird bislang sowohl auf Bundes- wie auch auf Landesebene zum überwiegenden Teil durch Ehrenamtliche getragen. Durch die gesamtgesellschaftliche Entwicklung hin zu mehr Sensibilität gegenüber dem Thema sowie die starken Bestrebungen innerhalb des BdP alle Mitglieder zu sensibilisieren, zu schulen und mit Verdachtsmomenten professionell umzugehen hat sich der Arbeitsaufwand in den letzten Jahren um ein Vielfaches erhöht. Wir möchten mit der Schaffung einer Stelle für einen hauptamtlichen Referent*in für Prävention und Kinderschutz den Stellenwert des Themas im BdP unterstreichen, Menschen die auf Landes- und Bundesebene im Themenfeld entlasten und einen weiteren Schritt in die Richtung eines angemessenen und professionellen Umgang mit Verdachtsmomenten, Prävention und Kinderschutz gehen.

Um einen Referentin langfristig beschäftigen und dem Verband damit eine dauerhafte und vertraute Ansprechperson gewährleisten zu können muss sichergestellt sein, dass die Mittel die dafür nötig sind, nicht durch unvorhersehbare Umstände wegfallen. Der einzige Weg um das zu ermöglichen und einerm potentiellen neuen Mitarbeiterin solch eine sichere Arbeitsstelle bieten zu können ist die Finanzierung durch Mitgliedsbeiträge.

Kosten, die für die Schaffung dieser Stelle anfallen, sind im Wesentlichen Personalkosten. Dieder Referentin soll analog zu den anderen im Bund angestellten Bildungsreferent*innen angelehnt an den TVÖD bezahlt werden. Dies entspricht, bei einem Stellenumfang von 20 Wochenstunden, einem jährlichen Betrag von etwa 3€ pro Mitglied (Annahme ca. 13.500 Mitglieder).

2020 hat die Bundesversammlung die Erhöhung des Bundesbeitrags um 3€ beschlossen um das Projekt Echolot umsetzen zu können. Wir sehen die Entfristung dieser Erhöhung nun als gute Möglichkeit den Fokus, nach Abschluss des Projekts weg von der Aufarbeitung und in die Zukunft zu lenken, um in den kommenden Jahren aus Fehlern der Vergangenheit lernen zu können und neue Ideen, Prozesse und Haltungen gestützt durch qualifizierte Hauptamtliche und damit zeitlich sicher zu Verfügung stehende Strukturen in den ganzen BdP zu tragen.

Den ersten Aufschlag einer Aufgabenbeschreibung für einen Referentin für Prävention und Kinderschutz findet ihr im Anhang. Derdie neue Referentin würde in erster Linie dem Bundesvorstand sowie dem AK intakt zuarbeiten und beratend zur Seite stehen. Ziel ist es aber langfristig gemeinsam Mittel und Wege zu finden wie auch Landesverbände bzw. Vorstände durch eine Hauptamtlichkeit im Feld entlastet und begleitet werden können.

Der BdP hatte bislang keine langfristig zur Verfügung stehenden Mitarbeiterinnen im Themenfeld, sodass die erste Zeit ein Stück weit auch Austesten bedeuten wird. Herauszufinden wie wir unsere Strukturen verbessern und Ehrenamtliche bestmöglich unterstützen zu können wird neben der Begleitung der Überarbeitung unseres Schutzkonzepts eine erste Aufgabe einers neuen Mitarbeiter*in sein.

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Hallo,

ich begrüße diesen Antrag und die angedachte Verwendung der Mittel sehr und befürworte ihn zu 100 Prozent! Prävention und Kinderschutz sind nicht nur immer wichtiger werdende Themen sondern ebenfalls Themen, welche effizient, fachlich und zielgerichtet bearbeitet werden wollen.

Die jeweiligen Arbeitskreise auf Landes- und Bundesebene investieren viel Zeit und leisten großartige Arbeit. Eine Entlastung und erweiterte Professionalisierung durch eine hauptamtliche Person ist der Sache sicher dienlich!

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Hallo,

ich sehe dies kritisch. Wir haben auf unserer LV gerade mit viel Bauchschmerzen eine Beitragserhöhung von 6,50€ umgesetzt, um uns überhaupt wieder eine BilRef leisten zu können und die Inflation ausgleichen können.
In Anbetracht dessen fühlt es sich komisch an, dass die Beitragserhöhung durch den Bund deutlich höher ist. Hiervon eine weitere Stelle im Bundesamt zu schaffen, stimmt mich skeptisch. Im Bundesamt arbeiten bereits viele Menschen, die den Verband am Laufen halten. Das ist auch ok so. Allerdings wird gefühlt das Bundesamt immer größer und ich kann zurzeit nicht vertreten in dieser finanziellen Situation unseren Mitgliedern die hohe Beitragserhöhung durch den Bund zuzumuten, um hier noch mehr Hauptamt einzusetzen.
Ich bin einverstanden mit derzeit notwendigen Erhöhungen. Dies ist eine Aufwendung, die zurzeit zwar sehr schön wäre, aber nicht notwendig ist. Und das ist keine Stimme gegen Kinderschutz. Bei uns im Verband wird bereits deutlich mehr getan als in den meisten anderen Verbänden.

Ich bin gegen diese Erhöhung

Liebe Grüße
Smiley

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Ich kann gut nachvollziehen, dass es an der Basis immer etwas schwierig ist, zu kommunizieren, wofür der Bund Beiträge erhöhen will - da man auch direkt nich was davon hat.

Aus der Sicht eines Ehrenamtlichen, der seit über 10 Jahren im Bereich Prävention und Intakt unterwegs ist, sieht man das etwas anders. Wir sind wie viele Arbeitskreise natürlich einem ständigen Wandel unterworfen und das, was wir leisten können, hängt immer auch von dem was wir noch so machen ab. Und auch wir im AK Intakt wollen alle lieber auf Lager oder Treffen gehen und Pfadfinderei leben, als uns mit so einem Thema zu beschäftigen.
Vieles haben wir geschafft aber immer wieder verlieren wir auch Wissen und Erfahrung, wenn Menschen aufhören und ausscheiden.
Daher wäre eine Konstanz darüber gut. Auch um an Fördertöpfe zu gelangen für Materialien und Fortbildungen. Wir sind ja auch ansprechbar für Menschen, die Fragen zu dem Thema haben. Aber das auch im Rahmen unserer Möglichkeiten mit einer gewissen Reaktionszeit. Jemand Hauptamtliches hätte da mehr Zeit für.
nicht zuletzt beschäftigen wir uns aber mehr und mehr auch mit Fällen, obwohl wir eigentlich für die Prävention da sind, heißt uns Gedanken machen, wie wir wo und wie vorbeugen können. Das ist dann durchaus auch anspruchsvoll, geht einem Nahe und ist auch nicht immer frei von Konflikten, Unsicherheiten und belastend. Das machen wir gerne sind dafür aber auch nicht ausgebildet. Wir versuchen uns dabei gegenseitig zu unterstützen und suchen uns auch ausserhalb des BdP Rat und Hilfe. Manchmal würden wir da aber auch Dinge gern an Professionelle abgeben. Professionell hast aber nicht nur man bekommt dafür sein Geld. Da gehört eben Vorerfahrung zu und ich denke dieses know-how ist bei den Mitarbeitenden im Bundesamt gerade eben nicht vorhanden.
Wir hatten vor vielen Jahren über Mittel der Aktion Mensch mal eine Mitarbeiterin für eine gewisse Weile. Das hat unserer Arbeit definitiv einen Schub gegeben und auch den Vorstand entlastet.
Dies alles um noch etwas den Hintergrund des ganzen zu beleuchten.

Hallo Smiley,

ich kann deine Bedenken gut verstehen, gerade für Menschen in den Stämmen und Landesverbänden ist es oft schwer nachzuvollziehen, wohin die Mitgliedsbeiträge fließen und auch wir würden uns wünschen den erhöhten Bedarf an finanziellen Mitteln durch andere Wege tilgen zu können.

Ich bin aber auch der Meinung, dass es gerade jetzt nötig ist Geld in die Hand zu nehmen um unsere ehrenamtlichen Engagierten im Themenfeld auch hauptamtlich unterstützen zu können. Weril wir schon so viel tun wird auch das Bewusstsein im Verband größer und dadurch steigt wiederum der Bedarf an Schulungen, Unterstützung und Fallbetreuung.

Wir haben aber auch schon gefeedbackt bekommen, dass viele Mitglieder und Menschen in Stämmen und LVs nicht genau wissen was unsere Mitarbeitenden im Budnesamt genau für den BdP tun. Hier wollen wir gerne nochmal nachsteuern und die Aufgaben deutlicher aufzeigen, dann wird hoffentlich auch ersichtlich wie groß der Teil der Arbeit ist den das Team im Budnesamt allen Ehrenamtlichen im BdP schon abnimmt und vielleicht ist dann auch noch ein bisschen besser nachvollziehbar wohin die Beiträge unserer Mitglieder eigentlich fließen bzw. wofür sie verwendet werden.

Viele Grüße
Punzel

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Moin ihr beiden,

ich kann gut verstehen, wie wichtig diese Stelle ist. Jede Hauptamtliche Stelle ob auf Bundes oder Landesebene entlastet uns ehrenamtliche sehr.
Trotzdem finde ich die Beitragserhöhung happig. Ich fände es besser mit dieser Stelle zu warten, bis sich die finanzielle Lage etwas entspannt hat, anstatt jetzt 3 Erhöhungen gleichzeitig anzusetzen. Am Ende bedeutet das in den Stämmen in SH-HH eine Erhöhung um insgsamt 16€ (wenn ich jetzt nichts übersehen habe), wahrscheinlich eher mehr, weil auch die Stämme von der Inflation betroffen sind. Ich gehe also von 20€, die sich der Beitrag 2024 pro Mitglied steigert und das ist einfach wirklich viel.
Gruß
Smiley

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Möglicherweise habe ich den Antrag falsch verstanden.
Geht es um ein Weiterverwendung einer bereits bestehenden Beitragserhöhung oder geht es um eine zusätzliche Beitragserhöhung?

@Pepino es handelt sich um eine seit 2021 laufende Beitragserhöhung, die 2024 letztmalig erhoben und normalerweise ab 2025 zurückgenommen wird. Letzteres soll mit dem Antrag zurückgenommen werden, nur dass der Betrag dann ab 2025 zur Schaffung der Stelle genutzt werden soll.

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Dann hab ich es doch richtig verstanden, vielen Dank.

Die Entfristung der Mittel finde ich gut und wichtig… Eine zentrale Personalstelle halte ich für wichtig im Bund um genau unsere Intakt Teams, und Sämme zu fördern und auszubilden.
In NRW hat der LV diese 3,–€ in der Vergangenheit übernommen. Hoffe wir können dies auch die nächsten Jahre so tun.

Ergebnisse des Webmeetings zur Vorbesprechung des Antrages:

Es wurde darum gebeten, noch einmal zu begründen warum es eine weitere Stelle braucht und nicht die aktuell an Bord befindlichen Mitarbeiter*innen ausreichen.

Welche Anforderungen an diese Stelle (Stellenprofil) bestehen, sollte ebenfalls noch einmal transparent gemacht werden.

Schließlich kam die Sorge auf - was passiert, wenn wir niemanden für die Stelle finden?

(für die Teilis des Webmeetings notiert und eingestellt von Kay, BuVo)

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Dieser Antrag wurde bei 4 Nein-Stimmen und drei Enthaltungen angenommen.