Begründung:
Durch die (starke) Inflation der letzten Jahre sind die Kosten für Landesaktionen, insbesondere die Kosten für Kursstätten und Lebensmittel, stark gestiegen.
Die Teilnehmendenbeiträge wurde seit fast 20 Jahren nicht mehr erhöht, sodass die Beiträge nicht mehr ausreichen, um alle Kosten zu decken.
Der Landesverband trägt bereits einen Teil der Kosten, um die Beiträge möglichst gering zu halten. Im Jahr 2015 wurde z.B. für Kurse ein Zuschuss vom Land über 90€ pro Person kalkuliert, mittlerweile müsste jedoch mit dem Doppelten gerechnet werden, um die Beiträge stabil zu halten. Da aber der Haushalt für Jugendarbeit immer weiter eingekürzt wird und dadurch die Förderung vom Land Schleswig-Holstein in den letzten Jahren immer weiter gesunken ist und nach einer Schätzung des Bundesvorstandes in den nächsten Jahren jährlich um weitere 10% gekürzt wird, sinkt das Budget des Landesverbandes zur Unterstützung der Aktionsbeiträge immer weiter.
Trotz der Erhöhung des Landesbeitrages auf der LV 2023, sind die aktuellen Kosten durch die Einnahmen des laufenden Geschäftsjahres nicht zu decken, weshalb wir aktuell defizitär arbeiten.
Um die Kursbeiträge nicht zu sehr erhöhen zu müssen und damit die Belastung einzelner Mitglieder möglichst gering zu halten, möchten wir die Kurse zusätzlich durch Erhöhung des Mitgliedsbeitrags und der Aktionsbeiträge für Wochenenden querfinanzieren. Grundlage dieses Antrages ist die Annahme des Antrags Nr. 2 (Erhöhung des Mitgliedsbeitrags). So wollen wir es weiterhin ermöglichen, möglichst viele Personen aus den Stämmen auf Kurse zu schicken, um die qualifizierte Stammesarbeit zu unterstützen und nachhaltig zu stärken.
Der Sozialbeitrag soll offiziell entfallen, da er die letzten Jahre nicht genutzt wurde und zukünftig etwaige Unterstützungen über den Fördervereinen laufen werden.
Ich finde es grundsätzlich in Ordnung die Beiträge der Kurse zu erhöhen, allerdings halte ich den Schritt von 150 € auf 190 € zu hoch. Eine Erhöhung auf beispielsweise 175 € würde ich als angemessen betrachten. Die Idee der Querfinanzierung durch eine leichte Erhöhung der Wochenendsbeiträge finde ich gut.
Einige mögliche Teilnehmende werden nach meiner Einschätzung aufgrund der erhöhten Preisen nicht auf Kurse fahren, was meiner Meinung nach nicht das Ziel des LV´s sein sollte. Gerade auch durch die Streichung des Sozialbeitrages und damit der Möglichkeit einen einfachen Weg zur Unterstützung anzubieten, werden noch mehr Menschen die Hürden als zu hoch ansehen, um auf einen Kurs zu fahren.
Es wirkt auf mich so, als wenn bei den Anträge zu Beitragserhöhungen wenig an Menschen mit geringem Einkommen gedacht wird. Natürlich wird Geld benötigt für Aktionen, allerdings ist es für mich nicht die Lösung es sich leicht zu machen und einfach die Preise anzuheben. Wir wollen bei den Pfadis möglichst divers sein und unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen mit einbeziehen. Beitragserhöhungen sprechen immer gegen dieses Ziel, da es viele Menschen gibt, bei denen es auf jeden Euro ankommt. Wenn wir unserem eigenen Anspruch gerecht werden wollen, müssen wir meiner Meinung nach andere Lösungen finden als eine einfache Beitragserhöhung für alle. Es sollten Alternativen geschaffen werden, um alle Leute mitnehmen zu können unabhängig der finanziellen Situation.
Der LV möchte gerne möglichst viele Menschen auf den Kursen haben, um gute Weiterbildung und damit gute Jugendarbeit anbieten zu können, die Anträge stehen für mich im Widerspruch zu diesem Ansatz. Außerdem hat sich der BdP das Wachstumsziel gesetzt, welches nach meiner Einschätzung nur mit einer diverseren Aufstellung erreicht werden kann, um möglichst viele Personen anzusprechen, eine Beitragserhöhung widerspricht diesem Vorhaben.
Meiner Meinung nach sollte eher probiert werden zunächst Kosten einzusparen oder alternative Finanzierungsmöglichkeiten zu finden, wie beispielsweise über Stiftungen auch außerhalb des Pfadi-Kontextes. Versteht mich jetzt bitte nicht falsch. Ich finde es total schön, dass in diesem Jahr ein KfS ins Ausland stattfinden kann. Für die Sipplinge sowie die Teamenden ist dies bestimmt noch einmal besonderer, als wenn der Kurs in Norddeutschland stattfinden würde. Wenn dafür allerdings die Kursbeiträge so massiv angehoben werden müssen, dass es Menschen gibt die daher nicht mehr mitkommen können, sollte die Entscheidung meiner Meinung nach darauf fallen, dass Anfahrtskosten gespart werden, um möglichst vielen Leuten eine Kursteilnahme zu ermöglichen.
Der Antrag steht für mich einfach in einem Widerspruch zur Idee möglichst viele Menschen auf die Kurse zu schicken, gerade aus dem Aspekt heraus, dass es aktuell durchaus Möglichkeiten gibt Kosten einzusparen.
Bei der Vorbereitungstelko kam der Vorschlag den Sozialbeitrag beizubehalten und die Lücke über den Förderverein aufzufangen, um die Hürde für die Teilnahme möglichst gering zu halten. Ob das umzusetzen ist, muss noch mit dem Förderverein geklärt werden. Auf den Anmeldungen soll deutlich besser auf den Sozialbeitrag hingewiesen werden.