Antrag 6.3 Interkonfessionalität

Die Bundesversammlung möge beschließen

Der BdP ist ein interkonfessioneller Verband. Das bedeutet für uns, dass der Verband bezüglich Religion und Weltanschauung unabhängig und neutral ist. Im BdP heißen wir alle Menschen unabhängig von ihrem Glauben, ihrer Religion und ihrer spirituellen Weltanschauung willkommen.

Als Jugendverband, der sich mit den Prinzipien der Pfadfinderbewegung zu Toleranz und Inklusion bekennt, schaffen wir im Rahmen unserer Arbeit Möglichkeiten, die unsere Mitglieder anregen, sich mit verschiedenen Weltansichten auseinanderzusetzen, voneinander zu lernen und zu einem verständnis- und respektvollen Zusammenleben beizutragen.

Der BdP ist ein wertebasierter Jugendverband, dessen Mitglieder als verantwortliche Bürgerinnen und Bürger eine demokratische, weltoffene Gesellschaft mitgestalten und mittragen möchten. Im Sinne des ganzheitlichen Anspruchs fördert der BdP daher laut seiner pädagogischen Konzeption neben den körperlichen, geistigen, sozialen und emotionalen Kompetenzen auch die spirituelle Weiterentwicklung seiner Mitglieder: Er unterstützt junge Menschen durch pfadfinderische Methoden, ihre Beziehung zu sich selbst, zur Gemeinschaft und zur Welt zu reflektieren und ihren Platz dort zu finden.

Antragsteller*innen

Christine Pollithy, Lena Hilger, Manon Duncker, Gerrit Diettrich (LV Bayern) Thomas Danz, Frederick Engel, Lukas Kison, Johannes Holz, Dustin Rösemann (LV NDS) Janek Rieger (LV Hessen)

Begründung

Im BdP sind Mitglieder ungeachtet ihres religiösen Hintergrunds gleichermaßen willkommen. Auf Basis unserer gemeinsamen Werte fördern wir unsere Mitglieder dabei zu reflektieren und im Rahmen der persönlichen Weltanschauung ihren Platz im Leben zu finden. Dieses Selbstverständnis ist ein zentrales Element, mit dem sich der BdP als Verband positioniert. In unserer pädagogischen Konzeption spielt Spiritualität als Teil der ganzheitlichen Ausrichtung eine Rolle und in der Satzung wird in § 2 Abs. 3 erklärt, “der Verein ist interkonfessionell”. Trotzdem wird dieser Begriff der “Interkonfessionalität” an keiner Stelle weiter erläutert, obwohl zu seiner genauen Auslegung immer wieder Fragen auftauchen. Deswegen haben sich unter anderem der Gilwellkurs sowie das Bund-Land-Treffen in den vergangenen Monaten mit diesem Thema beschäftigt.

Auch im Weltverband WOSM findet seit 2014 ein internationaler Austausch statt, wie verschiedene Verbände mit Religiosität umgehen. Das möchten wir zum Anlass nehmen, die Position des BdP als offener Verband klar zu formulieren und sowohl nach Innen als auch nach Außen zu tragen.

(Eine Anpassung der Bundesordnung im Bereich des Versprechens ist nicht nötig, da in Abschnitt IV Abs. 4 bereits festgelegt ist, dass das Pfadi-Versprechen auch ohne religiöse Formel abgelegt werden kann.)

8 „Gefällt mir“

Danke für den Antrag! Mir persönlich gefällt er wirklich sehr gut!
Er liefert unsere Definition für den zuletzt umstrittenen Begriff der Interkonfessionalität und betont gleichzeitig den Anspruch, das Thema Spiritualität in der pädagogosichen Arbeit des BdP zu berücksichtigen.

Da man sich bei solchen Grundsatzbeschlüssen ja die Formulierungen immer etwas genauer anschaut als sonst, vielleicht noch drei Vorschläge zum Wording:
Der Begriff “zugehörig verstehen” im ersten Absatz ist für mich noch etwas zu eng gefasst - denn ich kann mich ja auch ohne einer Relegion zugehören, diese bevorzugen oder ihr nahestehen. Vielleicht trifft es “das bedeutet für uns, dass der Verband bezüglich Religion und Weltanschauung unabhängig und neutral ist” besser?
Im nächsten Satz wirkt das dreifache “oder” und das “nichts” am Schluss sprachlich etwas holpernd (und vermutlich grammatikalisch nicht ganz korrekt) - würde es nicht reichen zu sagen: “Im BdP heißen wir alle Menschen unabhängig von ihrem Glauben, ihrer Religion und ihrer spirituellen Weltanschauung willkommen.”? (Damit hätten wir auch auch den Begriff “angehören”, was wieder so institutionell klingt, vermieden.)
Zweiter Absagtz: Statt “Regeln der Pfadfinderei” (klingt so nach von Außen aufgezwungen) -> “Prinzipien” oder “Grundlagen der Pfadfinderbewegung”

Viele Grüße,
Guschtl

5 „Gefällt mir“

Legt los! Stimme guschtl in den Anmerkungen zu.

1 „Gefällt mir“

Hallo @guschtl,
danke für die Anregungen. Wir haben sie so übernommen =)
Gut Pfad
Freddy

3 „Gefällt mir“

Wir haben den Antrag jetzt in der im ersten Beitrag wiedergegebenen Fassung eingereicht. Die Änderungsvorschläge von @guschtl sind dort eingearbeitet.

Viele Grüße,
Thomas

3 „Gefällt mir“

Einen Rundumschlag unter Berücksichtigung von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion, “Behinderung”, Alter, sexueller Orientierung und Identität würde ich besser finden. Nach üblichem Wortverständnis übersteigen diese Kriterien den Begriff “Konfession”, aber wörtlich übersetzt bedeutet Konfession “Bekenntnis”.
Gegen Stückwerk - für umfassende Statements.

Es geht bei dem Antrag erst einmal nur darum, den Begriff “interkonfessionell” für uns zu definieren. Dieser Begriff wird wie in der Begründung geschrieben in unserer Satzung in § 2 Abs. 3 verwendet. Weder soll also beschlossen werden, dass der BdP sich neu positioniert noch wird eine Satzungsänderung angestrebt.
Die offene Frage hierbei ist allerdings noch, wo wir diese Definition / das Selbstverständnis verwenden bzw. veröffentlichen wollen. Möglich wäre eine Aufnahme in unsere Pädagogische Konzeption.

In der Begründung wird bereits auf die pädagogische Konzeption verwiesen, die viele deiner Punkte beinhaltet. Hier heißt es in der Präambel:
"Wir freuen uns, wenn weitere junge Menschen und aktive Erwachsene bei uns mitmachen. Dabei machen wir keinen Unterschied, welcher Nationalität, Hautfarbe, Religion oder sozialer Herkunft sie sind."
Ob es hier einer Ergänzung um “Geschlecht, “Behinderung”, Alter, sexueller Orientierung und Identität” u. ä. bedarf, kann gerne diskutiert werden, wäre aber ein anderes Thema.

2 „Gefällt mir“