Die Landesdelegiertenversammlung möge beschließen:
Der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder Landesverband Niedersachsen e.V. wird beauftragt, Gespräche mit dem Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder Landesverband Bremen e.V. aufzunehmen, um eine mögliche Fusion zu prüfen und diese anzustreben. Ziel der Verhandlungen soll es sein, eine Lösung zu erarbeiten, die den Bremer Stämmen eine langfristige und stabile Perspektive innerhalb unseres Landesverbands bietet.
Antragsstellende:
Landesvorstand
Begründung:
Der BdP Landesverband Bremen e.V. steht zur Zeit vor erheblichen Herausforderungen, die die zukünftige Verbandsarbeit und damit seine langfristige Funktionsfähigkeit gefährden. Durch fehlende personelle und strukturelle Ressourcen kann den Aufgaben auf Landesebene nicht mehr im notwendigen Maß nachgekommen werden. Die Generationslücke auf Teamenden-Ebene, die durch die Covid19-Pandemie entstanden ist bzw. vergrößert wurde, sorgt im LV Bremen für einen Mangel an Nachwuchs auf der Landesebene. Die vorhandenen Kapazitäten werden vorrangig dafür genutzt, die Stämme zu stabilisieren, wodurch nur wenig Ressourcen für die Landesverbandsarbeit zur Verfügung stehen. Schon seit mehreren Jahren ist der LV Bremen deswegen darauf angewiesen, Teilnehmende auf Schulungen und Kurse unseres Landesverbands zu schicken, da er selbst nicht mehr dazu in der Lage ist, diese anzubieten.
Dieser Personal- und Ressourcenmangel, der auch in anderen Landesverbänden seit Jahren Strukturen schwächt, äußert sich im LV Bremen nun in einem Extremfall: Es ist absehbar, dass die Wahl eines neuen Landesvorstands nicht sichergestellt werden kann. Ohne einen Landesvorstand kann ein Landesverband allerdings nicht weiter bestehen. Unserer Ansicht nach gibt es deswegen zwei Möglichkeiten: 1) Die Stämme des LVs Bremen werden organisiert in den LV Niedersachsen übernommen und der LV Bremen damit in unseren Landesverband integriert, oder 2) Der Vorstand des LV Bremen beendet seine Amtszeit und kein neuer Vorstand wird gewählt, was zur Auflösung des LV Bremen führt und die Bremer Stämme zu verbandslosen Stämmen macht, die einen neuen Landesverband brauchen. In beiden Fällen ist eine Überführung der betroffenen Stämme in den LV Niedersachsen die naheliegendste Lösung. Da eine Auflösung des LV Bremen absehbar ist und damit so oder so eine große Herausforderung auf uns zukommt, möchten wir die noch verfügbare Vorbereitungszeit nutzen, um den Prozess strukturiert und organisiert anzugehen. Wir sprechen uns aus diesem Grund dafür aus, nach Möglichkeit 1) vorzugehen, und die Bremer Stämme in unseren LV aufzunehmen, bevor der LV Bremen sich auflösen muss.
Unser Landesverband verfügt durch seine Größe, seine Mitgliederanzahl und seine Verwaltung über deutlich stabilere Strukturen als der LV Bremen. In diesen Strukturen könnten die notwendige Ausbildung und Unterstützung der Mitglieder des LV Bremen nachhaltig sichergestellt werden. Uns ist wichtig, dass die betroffenen Stämme keine weiteren Ressourcen und Mitglieder in diesem Prozess verlieren und auch in Zukunft weiterhin Zugang zu funktionierenden Verbandsstrukturen und (Bildungs-)Veranstaltungen haben. Wir möchten dem LV Bremen daher unsere Unterstützung anbieten und eine Fusion ermöglichen. Auch für den LV Niedersachsen kann dieser Vorgang Positives mit sich bringen: Unser Landesverband wächst um eine beträchtliche Zahl an Ortsgruppen und Mitgliedern - was grundsätzlich immer erstmal etwas Gutes ist. Zudem haben wir auch in der Vergangenheit bereits auf Teamende aus dem LV Bremen zurückgegriffen, vor allem bei Kursen, was nicht zuletzt deren Absage abwenden konnte. Hier gewinnt unser LV also neue Teamende dazu, die wir offen gesagt dringend benötigen. Weiterhin gewinnen wir auch Veranstaltungsorte in einer Region im Norden Niedersachsens dazu, die uns bisher weniger zugänglich waren.
Den Antragstellenden ist - genauso wie jenen im LV Bremen - bewusst, dass beide Landesverbände über viele Jahre eine eigene Identität und einen inneren Zusammenhalt aufgebaut haben. Diese sollen natürlich nicht einfach verloren gehen (im Falle des LV Bremen) oder übermäßig stark verändert werden (im Falle des LV Niedersachsen). An dieser Stelle sei aber noch einmal darauf hingewiesen, dass aller Voraussicht nach so oder so eine Eingliederung der Bremer Stämme in unseren LV stattfinden wird – es ist lediglich die Frage, wie geordnet und vorbereitet wir dieser Tatsache begegnen wollen. Ziel einer geordneten Fusion sollte daher auf jeden Fall sein, einen Eingliederungsprozess zu entwickeln, welcher niemanden übersieht und zulässt, dass die Identitäten der einzelnen Landesverbände auch nach einer Zusammenführung noch bestehen können. Auch aus diesem Grund halten wir es für zielführend, den Prozess so organisiert und früh wie möglich und in enger Absprache mit dem LV Bremen durchzuführen. Auch die finanziellen Veränderungen sind uns im Hinblick auf eine Fusion bewusst. Im Prozess sollte deswegen der bestmögliche Bezug von Fördermitteln (die beide LVs in ihren jeweiligen Bundesländern derzeit beziehen) ausgelotet werden, um auch nach einer Fusion die größtmögliche finanziell Förderung für den LV zu erhalten.