Antrag "Gleichberechtigung Jamboree" des LV NRW

Hier ein Antrag zum Thema “Gleichberechtigung auf dem Jamboree” dieser Antrag wurde so auf der Landesversammlung 2019/I des LV NRW erarbeitet und einstimmig angenommen.

Die Bundesversammlung möge beschließen, dass Gerechtigkeit/Gleichberechtigung von Jamboree Teilnehmer*Innen und die verbesserter Durchführung der nächsten Jamborees stattfindet. Insbesondere in folgenden Punkten:

  1. gleichmäßiges Verhältnis von Teilnehmenden und Troopleitung der RdP Verbände
    in den einzelnen Units
  2. RdP-Klufthemden und Halstücher müssen vor dem ersten VBT der Units an die
    TeilnehmerInnen ausgeliefert worden sein
  3. Sicherstellung der ausgeschriebenen Leistungen (z.B. Homehospitality)
  4. bei der Durchführung des Jamborees sollen die Traditionen des BdP wieder verstärkt gelebt werden“

Antragsteller
Zappel (Bianca Dettke)& Dipsy (Till Lehmann) –stellvertretend für die Bundesdelegierten des LV NRW

Begründung:

  1. Wir unterstützen die Durchmischung der Units durch die Verbände. Dabei soll es aber nicht dazu kommen, dass sich nur 1 Mitglied des BdP in einem reinen DPSG Trupp wiederfindet, dagegen aber in anderen Trupps mehrere BdP lerInnen sind. Sodass mindestens 1 Patrol eines Bundes gebildet werden kann.
  2. Das nicht rechtzeitige Versenden der Hemden und Halstücher führte dazu, dass die wenigen BdP Mitglieder ausgegrenzt wurden. Es muss in der Zukunft sichergestellt sein, dass die Auslieferung rechtzeitig erfolgt.
  3. Auf der BV 2017 und in der Ausschreibung für das Jamboree wurde den Jamboree TeilnehmerInnen eine Homehospitality zugesichert. Es kann nicht etwas zugesichert und damit Hoffnungen bei TeilnehmerInnen geweckt werden, die dann nicht erfüllt werden können. Eine bessere Formulierung wäre hier gewesen: „man bemüht sich um eine Homehospitality“
  4. Die Fahrt ist ein wesentlicher Bestandteil des BdP. Auf den Jamborees der letzten Jahre ist dies sehr vernachlässigt worden. Die TeilnehmerInnen werden nur noch von Lager zu Lager gebracht. Vorbereitungslager – Jamboree – Nachlager. Das Jamboree dient auch dazu Land und Leute kennenzulernen. Dies ist in Lagersituationen nur sehr schwer umzusetzen.
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Finde ich von der Idee her einen sehr guten Antrag. Ich bin im Kontingentsteam für das European Jamboree und die im Antrag angesprochenen Punkte sind mir in der Vorbereitung auch sehr wichtig. Beim European Jamboree sind wir statt 3 sogar 4 Bünde/Verbände aus dem Ring. Das macht es in der Vorbereitung natürlich nicht wirklich einfacher. Ein Problem ist eben auch, dass bei uns aus dem Bund heraus schon mehr Engagement kommen müsste um hier unseren Fußabdruck deutlicher zu hinterlassen.
Klar ist die DPSG um längen größer als wir, aber in den Kontingentsteams können wir schon unsere Idee von Pfadfinden vorstellen und auch einbringen. Aber halt nicht wenn an einem Vorbereitungstreffen zB von 15 Personen lediglich zwei aus unserem Bund sind.

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Hallo Gernot,

Man muss aber auch sagen, das zumindest die DPSg ihre Truppführungen mehr bezuschusst.
Früher war dies auch im BdP so. Als Truppassistent im Jamboree 87/88 Australien und Truppführer 91 Korea zahlten wir weniger.
Aktuell zahlen die Truppführungen im BdP genausoviel wie Teilnehmer, soviel ich weiß.
Für mehr Verantwortung und Arbeit wird das Projekt Jamboree damit nicht attraktiver…

Gruß und Gut Pfad

Aga

Liebe Delegierte,
ein paar Infos zu diesem Antrag von der Kontingentsleitung: Im Grundsatz haben die Antragsteller in allen Punkten recht. Aber ein paar Background-Infos dazu:

  1. Die Units wurden im wesentlichen nach geografischen Gesichtspunkten eingeteilt. Bei den allermeisten Units hat sich dann eine gute Mischung der Verbände ergeben. Leider ist dies in einer Unit nicht zustande gekommen (betroffen ist eine Teilnehmerin des antragstellenden LV). Nachdem sich dann eine Umbesetzungsmöglichkeit ergeben hat, haben wir einen Wechsel angeboten. Dieses Angebot wurde dann jedoch ausgeschlagen. Im übrigen finde ich, wenn man sich zu einem Jamboree anmeldet, um andere (Pfadfinder-) kulturen unseres Planeten kennenzulernen, sollte die Bereitschaft bestehen, sich auch auf andere Pfadistile und- traditionen der deutschen Partnerverbände einzulassen. Dies wurde im übrigen durch alle Teilnehmer*innen im Anmeldeverfahren eingefordert und bestätigt.
    Auch war uns wichtig, die Unitleitungen nach Möglichkeiten verbandsübergreifend und regional sinnvoll zusammenzustellen. Dies gestaltete sich deutlich schwieriger, da sich gerade aus dem BdP zu wenig Interessierte Unitleitungen beworben haben.
    Aber nichts desto trotz: Dieser Einzelfall war nicht vorgesehen - hätte besser laufen können :wink:
  2. Uns war es ebenfalls ein wichtiges Anliegen, die Hemden bereits mit dem Start der Vorbereitungen der Units ausliefern zu können. Leider hat sich hierzu die Entscheidungsfindung zur finalen Gestaltung (Farbe, Schnitt, Features, Produzent) erheblich verzögert. Diese Entscheidungen lagen nicht in der Einflußsphäre der Kontingentsleitung, die dies ständig erfolglos angemahnt hat.
  3. Wir halten eine echte HomeHospitailty auch für die deutlich bessere Variante. Wir haben extrem dafür gekämpft und alle Hebel in Bewegung gesetzt. Leider vergebens. Die amerikanischen Veranstalter haben allen Untergliederungen (Stämme, Bezirke etc.) in den USA, Kanada und Mexiko die Durchführung von HoHo untersagt und damit unseren schon bestehenden Kontakten ein klares Verbot erteilt. Grund ist, dass der US-amerikanische Verband aktuell eine Reihe von Schadensersatzansprüchen wegen Kindesmissbrauchs zu regulieren hat. In den USA bedeutet so etwas gleich Ansprüche im Millionen-US$-Bereich. Wir halten das Risiko bei einer HoHo zwar für sehr gering - aber leider liegt auch dies nicht in unserem Entscheidungsbereich. Ich empfehle auch: immer wenn möglich eine echte HoHo durchzuführen.
  4. Finde ich auch. Die Units hatten hier die Möglichkeit, sich für die Tourvariante “Bruce Trail” zu entscheiden. Dort besteht die Möglichkeit auf der Halbinsel nördwestlich von Toronto “BdP-typisch” unterwegs zu sein. Diese Tourvariante haben im Übrigen auch die meisten Units gewählt.

Herzlich grüßt mit Gut Pfad

Tiemo / Kontingentsleitung

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Servus Aga,

das ist so nicht der Fall. Die Unitleitungen (ehem. Truppführungen) bezahlen etwas weniger als die Teilnehmenden. Dies war beim BdP bei den Jamborees 2007 & 2011 als ich auch schon dabei war ebenfalls schon so.
Bei den gemeinsamen Ring Kontingenten für das Jamboree in den USA und das European Jamboree ist dies ebenfalls so.

Bevor es das gemeinsame Ring Kontingent gab hatte jeder Verband/Bund im Ring seine eigene Preiskalkulation. Daher ist es immer sehr schwer gewesen dies konkret zu vergleichen. Beim VCP waren zB die Kosten für die Vorbereitungstreffen nie Teil des Gesamtpreises. So hatte jeder Verband/Bund seine eigene Tradition auch bei der Preisgestaltung.

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Danke für die Aufklärung Gernot.

Aga

Hallo zusammen,

aus meiner Sicht ist der Antrag von der Grundintention her zu begrüßen und wie Tiemo bereits dargelegt hat, deckt sich diese Intention auch mit den Zielen und Vorgehensweisen der Kontingentsleitung.

Ich möchte jedoch anmerken, dass der Antrag keine konkrete Handlungsanweisung gibt und, sofern er sich an den Vorstand richten sollte, sich dieser nur für die angesprochenen Belange in den Gremien des rdps einsetzen kann, da das Jamboree eine Veranstaltung des rdp ist.

Ebenfalls möchte ich anmerken, dass sowohl der Wegfall der HoHo in der geplanten Form als auch die Verzögerungen bei den Ringekluften ungeplante Ereignisse bzw. Ereignisse außerhalb des Verantwortungsbereich des BdPs waren. Es ist naturgemäß schwer, ungeplante Ereignisse zu verhindern - insbesondere mit dem großen Planungsvorlauf eines Jamborees. Insofern kann auch hier der Antrag nur eine diesbezügliche Sensibilisierung verlangen, nicht aber ungeplante Ereignisse wie Änderungen am Reiseablauf (darum handelt es sich dabei reiserechtlich) mit letzter Sicherheit verhindern.

Viele Grüße und Gut Pfad
Guschtl

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Ja, die fehlende Handlungsanweisung ist mir auch schon aufgefallen. Ein Appell an die BdP´er in den Kontingentsteams hier zu versuchen mehr darauf zu achten, dass “unser Stil” etwas mehr Berücksichtigung findet bzw. zu sensibilisieren was uns als BdP wichtig ist könnte man ja noch problemlos durch einen Änderungsantrag einbauen.

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Also nach einigen internationalen Aktionen muss ich doch sagen, dass es gerade die BdPler sind, die ein Problem damit haben, fremde Stile und Gebräuche zu akzeptieren bzw. sich zu integrieren. Das fängt schon damit an, auf das eigene Liedgut zu beharren und das nicht nur im Ringkontext, sondern sogar wenn ausländische Pfadfinder anwesend sind. Es gibt so viele DPSGler, die offen gegenüber bündischen Liedern sind, aber wer hat jemals einen BdPler gesehen, der jemals freiwillig das der DPSG clichéhaft zugeordnete Country Roads angestimmt hätte? Vielleicht erklärt das die geringe Beteiligung von R/Rs bei internationalen Aktionen, Kinder sind da noch eher offen und tolerant. Ich finde, es tut den Leuten mal ganz gut, aus ihrem bündischen Sumpf rauszukommen, statt auf eine angebliche Ungleichbehandlung zu beharren.