Hallo zusammen,
ich begrüße diese Diskussion sehr. Meiner Ansicht nach ist der BdP in der Praxis offen für alle Glaubens- und Nichtglaubensrichtungen, verschreibt sich aber trotzdem besonders der spirituellen Entwicklung seiner Mitglieder, also der reflektierten Weiterentwicklung einer Persönlichkeit. Diese drückt sich z.B. durch die Methode der Wache sowie die Grundsätze unserer pädagogischen Konzeption aus.
Zusammenfassend könnte man sagen, der BdP ist nicht religiös, aber spirituell. So könnte ich mir persönlich auch eine Umformulierung der Satzung vorstellen.
Wir sind übrigens nicht die einzigen, die sich gerade Gedanken um das Thema “Gott bei den Pfadis” machen: auf Weltebene hat der Weltverband WOSM gerade eine Kommission eingesetzt, die das Verständnis von “Duty to God”, das immer noch als einer der drei Grundpfeiler der Pfadi-Idee angesehen wird, untersuchen soll.
Von WOSM-Seite müssen Verbände “Gott” offiziell in ihren Versprechen haben (wie das in der Praxis aussieht, ist eine andere Frage), was vielen spirituellen und gar säkularen Verbänden ein Dorn im Auge ist. Es gibt eine Gruppe hauptsächlich europäischer Verbände, die sich als Interessensgemeinschaft mit dieser Frage beschäftigen: Spiriteco. Die Definition, die dort verwendet wird, ist “nicht-konfessionelle Spiritualität”. Das als Blick über den Tellerrand.
Die Antragsfrist für diese BV ist gelaufen und für einen Dringlichkeitsantrag sehe ich keine Dringlichkeit gegeben. Es würde sich anbieten, das Thema in den kommenden zwölf Monaten zu bearbeiten, um es auf die nächste Bundesversammlung zu bringen. Zeitlich passend findet kurz nach der BV 2016 auch die WOSM-Europakonferenz statt, auf der der BdP seine Regelung vorstellen und einbringen könnte.
Herzlich Gut Pfad,
Chrissy