Liebe Pfadis,
in den letzten zwei Jahren ist das Thema Jugend leitet Jugend für mich immer mehr in den Fokus gerückt.
Ich möchte kurz darlegen warum und um was es mir eigendlich geht und würde mich sehr darüber freuen wenn ihr dies als denkanstoß aufnehmt und an der BV auserhalb der Tagungen einfach mal auf mich zu kommt zum dieskutieren. Oder auch hier einfach schon eure Meinung kund tut.
Ich habe meinen Stamm Asgard in Erlangen vor einigen Jahren geleitet, jetzt mit 23 Jahren bin ich quasi nicht mehr relevant natürlich freuen sich unsere Gruppenleiter über Rat ich sitze noch im Stammesrat wenn ich am Termin kann und halte hier unser Grundstück mit in Schuss, außerdem begleite ich noch die Meute wann immer ich kann egal ob bei Gruppenstunden oder Lagern.
Doch Entscheidungen und das altägliche Geschäft liegen alein in der Hand von unseren Jungen Stafüs und Gruppenleiter die 13-16 Jahre alt sind.
Mir ist besonders in den letzten Monaten eine extrem positive Entwicklung bei ihnen aufgefallen, sowohl Charakterlich als auch in ihrer Arbeitsweise.
Gleichzeitig habe ich in den letzten drei Jahren als Teamer des Grundkurs Süd, einige Stämme und Strukturen kennengelernt in denen die Entscheidungen bei einzelnen, sehr erfahrenen und auch durchaus Älteren Personen liegen.
Bei Gesprächen mit unseren Teilnehmern ist mir klargeworden welche Chancen dardurch verwehrt bleiben können. Es ist mir aufgefallen das es immer wieder vorkommt, das Aufgaben über Jahre hin weg von den Älteren erledigt werden, sicherlich sehr gut. Allerdings wird so, der jüngeren Generation die Möglichkeit genommen sich in allen Bereichen die wir als Pfadfinder bieten sich auszuprobieren, durchaus auch mal Fehler zu machen und eine Aktion in den Sand zu setzen sowie aus eben diesen Fehlern zu lernen.
Desweiteren Befürchte ich das zu Starke Hirachien und eingesessene Posten einen Wandel der Pfadfinderei unterbinden können und die Jüngeren nicht wirklich so Pfadfinderei ausleben können Aktionen Planen oder auch mal Traditionen brechen oder neue begründen weil es eben schon jemand gibt ders kann und macht und man sich mit 14 oder 15 eben nicht traut seinen Stafü zu wiedersprechen.
Diese starken Hirachischen und einfach alten Strukturen wiedersprechen meiner ansicht der Pfadfinderei.
Ich möchte hier nicht Stämmen vorschreiben wie sie ihren Stamm zu leiten haben.
Ganz im Gegenteil ich will das jede Generation von ihren Vorgängern die Möglichkeit bekommt ihren Stamm so zu definieren wie sie es wollen und man nicht alles macht “weil es eben immer schon so war”.
Egal ob es um Tracht geht oder welche Aktionen man durchführen will.
Es ist mir einfach ein Dorn im Auge wenn die wunderbare Vielfalt die Pfadfinderei bietet nicht ausgelebt werden kann. Es gibt meiner Meinung nach im BdP Stämme, Strukturen und Stammesfüher die Diskusionen und Veränderungen nicht umbedingt aber durchaus auch manchmal gezielt unterbinden.
Wir nehmen so unserem Nachwuchs einen Charakterbildung und Entwicklung weg die man ihnen nicht vorleben kann.
Ich kenne auch das andere Extrem bei dem die Gruppenleiter mit 18 sofort aufhören, was ich auch ein stückweit Schade finde da ein großer Erfahrungsschatz einfach verloren geht.
Auch in meinem Stamm haben wir einen Schatzmeister der schon einige Jahre mehr auf dem Buckel hat aber mehr als Verwaltungskram und ab und zu mal was für uns erledigen wenn wir ihn fragen macht er nicht, eine große Entlastung aber auch hier könnten unsere Jungen noch mehr lernen indem sie diese Aufgaben auch übernehmen.
Ebenso möchte ich noch erwähnen wie wichtig die Erwachsenen im BdP sind wenn es ums Vernetz sein geht oder darum für den Stamm zum Beispiel auf städtischer Ebene einzutreten.
Es ist hier auch nicht mein Ziel diese Leute rauszukicken oder eine Altersbeschrenkung einzuführen, das wäre ihrer Arbeit und dem engagment das sie Zeigen nicht gerecht. Sowie einfach bei manchen Stämmen nicht umsetzbar.
Trotzdem würde ich mich freuen wenn wir im BdP, zumindest auf Stammesebene, stärker den Fokus auf “Jugend leitet Jugend” legen, mein persönlicher Wunsch wäre ein Brief oder Empfehlung von den Bundesvorstand, Landesvorstand oder allen Deligierten in denen langjährigen Stafüs nahegelegt wird auch mal einen Schritt kürzer zu treten, sich vieleicht neue Aufgaben auf Bundes, Landes oder Förderer Ebene zu suchen und eben Platz zu machen für die Jungen, den wir sind nunmal ein Jugendverein.
Ich freue mich über eure Meinung, seht ihr diese Problematik auch in euren Landesverbänden?
mit freundlichsten Grüßen und Gut Pfad Tim
und danke fürs beteiligen