Antrag 14 Neubau des Küchenhauses im Zentrum Pfadfinden

Die Bundesversammlung möge beschließen:

Der Bundesvorstand wird beauftragt das Küchenhaus im Zentrum Pfadfinden abzureißen und durch einen Neubau an gleicher Stelle zu ersetzen.

Zur deutlichen Reduzierung des Zinsaufwands soll der jährliche Mitgliedsbeitrag pro Person um 1,50€ erhöht werden.

Antragsteller

Der Bundesvorstand

Begründung

Historie:

Die Dämmung im alten Küchenhaus war erheblich mit Ungeziefer durchsetzt, welches durch Kammerjäger nicht eingedämmt werden konnte. Die Schlafräume im Obergeschoss waren nicht mehr nutzbar. Hätte man die alte Dämmung baulich entfernt, wäre der Bestandsschutz der Küche erloschen. Die Bundesversammlung 2017 hatte den Bundesvorstand daraufhin beauftragt bis 2018 ein Sanierungskonzept für das Küchenhaus im Zentrum Pfadfinden Immenhausen vorzulegen und in Abstimmung mit dem Finanzrat sowie den Landesverbänden ein Finanzierungskonzept zu erarbeiten. Im Rahmen dieser Konzepte soll eine Erweiterung der Sanitärkapazitäten geprüft und ggf. berücksichtigt werden.

Um den gesetzlichen Bestimmungen zu genügen, musste im Zuge dessen die Großküche in der Grundfläche verdoppelt werden. Die dadurch wegfallende Fläche im Haus wurde in der Planung durch einen Anbau kompensiert. Durch den Anbau konnte die Erweiterung der Sanitärkapazitäten realisiert werden. Nach einem Vor-Ort-Termin mit den Fördermittelgeber aus dem Bundesfamilienministerium (BMFSFJ), dem Sozialministerium Hessen (HSM) und dem Regierungspräsidium Kassel wurde die Förderung auch auf die Sippenhäuser und einen weiteren Seminarraum über der Selbstversorgerküche ausgehdehnt. Für das Vorhaben „Immenhausen 2040 – Sanierung zur Zukunftssicherung“ wurde eine Förderung in Höhe von 470.000,- EUR jeweils aus Bundes- und Landesmitteln bewilligt. Die Sanierung der Sippenhäuser ist mittlerweile erfolgreich abgeschlossen.

Nach der Entkernung des Küchenhauses mussten die beteiligten Fachingenieurinnen allerdings feststellen, dass die Bauphysik des Gebäudes eine Nutzung als Küche nicht zulässt. Die Bausubstanz des Gebäudes erwies sich als marode und nicht ausreichend belastbar. Mehrere Varianten wurden mit Fachingenieurinnen, Architekt*innen (intern und extern des BdP) und allen beteiligten Fördermittelgebern diskutiert und kalkuliert. Die wirtschaftlichste Alternative war schließlich, der Abriss und Neubau an gleicher Stelle in gleicher Kubatur. Das neue Konzept berücksichtigt Lerneffekte aus dem bisherigen Prozess, die ursprünglich ermittelten Bedarfe bleiben (Küche gemäß Bestimmungen, mehr Sanitärkapazitäten für Zeltplatz, mehr kleinere Zimmereinheiten…). Das neues Planungsbüro Lang hat Erfahrung mit öffentlich geförderten Projekten für Vereine. Die Fördermittelgeber konnten überzeugt werden, ihre Förderung jeweils zu verdoppeln. Die entsprechend höheren Eigenmittel werden durch einen Darlehnsvertrag bei der Bank für Sozialwirtschaft und der Stiftung Pfadfinden realisiert.

Finanzierung:

Die Tilgung der Darlehen in Höhe von 800.000€ soll durch die Einnahmen des Zentrums Pfadfinden erfolgen. Aufgrund vertraglich abgesicherten (Groß)Belegungen (bspw. das Bundeslager 2026), neu entstehenden Kapazitäten durch das Küchenhaus und einer hohen Auslastung an Belegungen bildet sich ab, dass das Zentrum Pfadfinden trotz monatlicher Tilgung und Zinsaufwendungen kostendeckend arbeiten/sein wird.

Dennoch sehen wir durch die Möglichkeit der jährlichen Sondertilgung des Darlehens in Höhe von 7,5%. des ursprünglichen Darlehensbetrags enormes Einsparpotential. Die Erhöhung des Mitgliedsbeitrags um 1,50€ pro Person erlaubt es uns die jährliche Sondertilgung garantiert wahrnehmen zu können, welches bereits in den ersten drei Jahre eine Einsparung von mehr als 130.000, - EUR für uns als Verein bedeutet. Eingespartes Geld, welches benutzt werden soll, um den Mitgliedsbeitrag die nächsten Jahre stabil zu halten.

Eine Befristung der Erhöhung des Mitgliedsbeitrages an die Laufzeit des Darlehens (15 Jahre) bzw. auf die aufgrund von Sondertilgungen verkürzte Laufzeit (ca. 10 Jahre) halten wir aufgrund der hohen Dauer für nicht sinnvoll.

Ziel:

Der angepasste Zeitplan für den Neubau lautet: Abriss im Frühsommer 2023, Fertigstellung des Rohbaus im Herbst 2023 und die Einweihung im Herbst 2024.

Durch den Neubau wird das Zentrum Pfadfinden mit einer gesetzteskonformen Großküche, mehr Betten in modernen kleinen Zimmereinheiten mit Bad und moderne Unisex-Sanitäranlagen für den Zeltplatz ausgestattet. Es wird, wie bereits im Saal und in den Sippenhäusern mit ökologischen Baustoffen gearbeitet und eine solide und belastbare Technische Ausstattung verbaut. Das äußere Erscheinungsbild passt sich optisch in das Ensemble und verändert den Charakter des Zentrums nicht

Lieber Vorstand,

wie ich bereits unter Antrag 11 kommentiert habe, spreche ich mich gegen eine generelle Erhöhung der Mitgliedsbeiträge aus.

Hier möchte ich vorschlagen, die anfallenden Kosten auf die Nutzgruppen umzulegen. Alles andere finde ich unfair.
Und so wie ich den Antrag lese kann damit gerechnet werden, dass diese Nutzgruppen das Küchenhaus schon Ende 2024 nutzen können.

Ein Kredit mit den dazugehörigen Zinsaufwendungen wird in der Regel ja längerfristig zurückbezahlt, weshalb nur eine kurze Zeitspanne entsteht (ca 1,5 Jahre - vom Beginn des Baus bis zur Einweihung), in der der BdP die Zinsen aus eigener Tasche zahlen muss.

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Moin Pasti,

ich steuere mal gefährliches Halbwissen bei. Wenn ich’s auf dem BLT richtig verstanden habe, werden die Kreditraten erst mit Fertigstellung des Küchenhauses fällig.

Liebe Grüße
Smiley

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Das Küchenhaus muss erneuert werden. Zum einen muss Immenhausen wieder vollständig funktionieren können. Auch sollte unser Gebäudeensemble wieder komplett sein.
ABER: die Beitragserhöhung dafür halte ich für nicht gut. Hier würde ich auf ein Bausteinmodell (einzelne Spender können sich verewigen), Spendenaufruf im Bund über den Freundeskreis Immenhausen und die Stiftung (über den Newsletter) um so sondermittel zu aquirieren. Und wenn das abtragen länger dauert, dann würde ich das auch akzeptieren

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Ergebnisse des Webmeetings zur Vorbesprechung des Antrages:

Das Vorhaben liegt außerhalb des Rahmens unserer normalen Geschäftstätigkeit als Bund/Vorstand. Das Vorhaben hat sich im letzten Jahr so entwickelt, wie es heute dasteht und bedarf daher jetzt der Zustimmung der Bundesversammlung.

Der Bemühungen andere Fördermittel zu akquirieren, waren leider nicht erfolgreich.
In der Kalkulation für das Küchenhaus wurde ein erheblicher Risikoaufschlag eingeplant. Diese vorsichtige Kalkulationsentscheidung bestätigt sich gerade, da die erheblichen Preissteigerungen die Kalkulation nicht gefährden.
Sondertilgungen zu Beginn der Darlehenslaufzeit führen zu erheblicheren Einsparungen als eine dauerhaft höhere Rückzahlung.

Mit dem Neubau des Küchenhauses wird es uns möglich die Zielgruppe Schulklassen besser anzusprechen und unseren Mitarbeiter*innen wieder eine angemessen Arbeitsumfeld zu bieten.

Der Antrag formuliert nur ein „soll“ erhöht werden und kein „IST“. Dadurch soll zum Ausdruck kommen, dass der Neubau des Küchenhauses einen Entscheidung der Bundesversammlung ist. Bei dem Antrag handelt es nicht nur um einen „pro forma“-Antrag.

(für die Teilis des Webmeetings notiert und eingestellt von Kay, BuVo)

Der Antrag wurde angenommen. Hier der finale Antragstext:

"Der Bundesvorstand wird beauftragt das Küchenhaus im Zentrum Pfadfinden abzureißen
und durch einen Neubau an gleicher Stelle zu ersetzen.
Zur deutlichen Reduzierung des Zinsaufwands wird ab dem Beitragsjahr 2024 der Jahresbeitrag pro Mitglied um 1,50€ erhöht. Der Halbjahresbeitrag wird entsprechend um 0,75€ pro Mitglied erhöht.

Nach abgeschlossener Tilgung des Darlehens soll diese Erhöhung vom Zweck gelöst werden und dem BdP allgemein zur Verfügung stehen."