Moin Pasti,
Vielen Dank für deine Antwort! Selbstverständlich kenne ich das Problem. Ich weiß, wie es ist, einen ganzen Tag aus Gifhorn nach Oldenburg und zurück zu fahren, nur um den Bulli oder Material oder wasauchimmer abzuholen. Ich weiß auch, dass die ganze Geschichte um das Material dieses einen Vorkurses eine fast schon unendliche Geschichte ist (nur bei weitem nicht so schön wie Michael Endes).
Lars weist auf etwas hin, das ich gern noch einmal zuspitzen möchte: Die Stämme haben sich freiwillig zu Bezirken zusammengeschlossen und beschlossen, dass sie die technische Ausbildung ihrer Mitglieder gemeinsam statt alleine machen wollen. So sind die Vorkurse entstanden – eine m.W. einzigartige Einrichtung, die es in keinem anderen LV gibt, soweit ich weiß. Der LV kommt nur insofern ins Spiel, als er sagt: „Wir können das unterstützen, indem wir den Verwaltungskram und die finanzielle Absicherung (Zuschüsse) für euch übernehmen. Da wir aber, um diese Zuschüsse zu erhalten, einige staatlich vorgeschriebenen Regeln befolgen müssen, müsst ihr euch auch daran halten, sonst müssen eure Mitglieder und Teilnehmer*innen das alles selbst tragen.“ Zu diesen Regeln gehört insbesondere, dass der BdP bzw. seine Untergliederungen keine überhöhten Kosten veranschlagt und so vom Land Niedersachsen Geld erhält, das er sich in die eigene Tasche stecken kann (einen Gewinn). Und natürlich möchte auch der LV genauso wie jeder Stamm niemandem unnötig Geld in Tasche stecken, weil das am Ende die Mitglieder trügen. Wenn ein Stamm Gewinn macht durch eine Tätigkeit, machen am Ende die Mitglieder anderer Stämme oder das Land Niedersachsen Verlust. Beides ist schädlich und schändlich.
Dabei macht der Stamm ja schon einen Gewinn: Er bekommt gut ausgebildete Mitglieder und muss sich nicht selbst drum kümmern. Was will man noch mehr?
Insgesamt muss ich mich Immo, Lars und Julius anschließen: Der bisherige Beschluss ist damals gefällt worden, weil die angesetzten Verschleißkosten die tatsächlichen Verschleißkosten so sehr überstiegen, dass selbst mir das aufgefallen ist; ich, der nun wirklich nicht aus dem finanziellen oder dem technischen Bereich kommt Und: Er lässt realistische Verschleißkosten durchaus zu.
Natürlich frage ich als Nicht-Experte mich auch: Was sind denn realistische Verschleißkosten? Hier gibt’s offensichtlich große Unterschiede in der Bewertung. Wenn Pasti für ein Zelt, das 1.000 € gekostet hat, 28,50 € für 10 Tage veranschlagt (wobei 1.000 € schon viel sind: Kohten -Komplettangebote-), würde das bedeuten, dass die 400 €, die Jonte veranschlagt, sich auf ca. 15 komplette Kohten mit Erdstreifen, Stangen, Häringen usw. beziehen. Bei den Kursen, die ich geteamt hab, komme ich jedoch nur auf etwa 10–12 Kohten (wobei ich Jurten, die 2.000–3.000 kosten, als zwei Kohten zähle; ich lasse unberücksichtigt, dass 1.000 € für 'ne Kohte viel sind, das würde den Unterschied nur eklatanter machen). Offensichtlich also gibt es hier sich unterscheidende Vorstellungen von Verschleißkosten, die zu Konflikten geführt haben und immer noch führen. Die sollten im Interesse aller gelöst werden.
Hier läge doch ein Ausweg, zum Beispiel eine Ergänzung zum Beschluss, der einen konkreten Berechnungsschlüssel vorsieht. Man sollte eigentlich hoffen, dass der nicht nötig ist, aber anscheinend ist er’s traurigerweise doch.
Eine Sache frage ich mich aber auch noch: Wie machen das denn die anderen Bezirke? Weser-Ems ist so nah an Oldenburg, das sie wohl eher mal dorthin fahren würden. Aber warum kommt diese Forderung nicht auch aus Harz-Heide, die ja noch viel weiter weg sind als Mitte von Oldenburg? Hier könnte ein Austausch zwischen den Bezirken hilfreich sein, denn die grundsätzliche Problematik ist die gleiche: Ohne große Fahrerei und ohne großes Chaos und ohne finanzielle Verluste die Ausbildung unserer Mitglieder ermöglichen.