Liebe Freunde,
im vergangenen Sommer durfte ich als junger Delegierter für den BdP am 13. Jugendforum und der 41. Weltkonferenz von WOSM in Aserbaidschan teilnehmen. Ein großer Schwerpunkt wurde dort auf das Thema “active citizenship” gelegt. Damit verbunden, wurde auch u.a. die Rolle der Pfadfinderei bei der Arbeit an der Umsetzung der Ziele für Nachhaltige Entwicklung (engl. Sustainable Development Goals, kurz: SDGs) in den Blick genommen.
Kurzer Exkurs zu den SDGs: Die 17 Ziele wurden im September 2015 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) verabschiedet und sind seit 2016 in Kraft. Sie sind gewissermaßen die Nachfolger der Millennium Development Goals (MDGs), die im Jahr 2000 entwickelt wurden und bis 2015 erfüllt werden sollten. Im Gegensatz zu den MDGs richten sich die SDGs jedoch nicht mehr nur an Entwicklungsländer, sondern an alle Länder der Erde, da alle in manchen Bereichen gewissermaßen Entwicklungsländer sind und die Mitarbeit aller Länder (und Menschen!!) gefragt ist, um diese Ziele erreichen zu können. Falls ihr die Ziele noch nicht kennt - hier könnt ihr einen Blick darauf werfen: https://www.globalgoals.org/
Die Mitgliedsorganisationen von WOSM, und damit auch wir, haben in Aserbaidschan einer Resolution zugestimmt, in der sich WOSM zur Relevanz der SDGs für die Pfadfinderei weltweit bekennt und Mitgliedsorganisationen ermutigt, sich dieser Ziele in ihrer Arbeit anzunehmen, auf nationaler Ebene Partnerschaften mit anderen relevanten Akteuren einzugehen und den von Pfadfinder*innen geleisteten Beitrag zur Erfüllung der Ziele zu messen/dokumentieren, damit dieser auch im Umgang mit der UN genutzt werden kann.
Nun was hat der BdP damit zu tun?
Bereits auf dem Bundeslager Estonteco 2017 waren die SDGs an mehreren Stellen zu finden. Vor der Bundesjurte war an mehreren Tagen ein Stand der “SDG Action Campaign” aufgebaut. Dort konnte man unter anderem mit Virtual Reality Brillen einen Eindruck von Krisenregionen bekommen und im Anschluss etwas über die SDGs lernen. Es gab verschiedene Diskussionsrunden und Workshops, die ebenfalls die Ziele zum Thema hatten und auch einen Bezug zum Umfeld der Teilnehmer*innen herstellten.
Ich denke aber, dass wir als BdP noch mehr tun können und dies zum Teil auch schon machen, es aber nicht unter dem Gesichtspunkt der SDGs gesehen und dokumentiert wird.
Mein Wunsch ist daher, dass wir uns im BdP noch mehr mit den 17 Zielen auseinandersetzen und in unsere Arbeit aktiv einbinden. Es gibt bereits Unterrichtsmaterialien für sie SDGs, aber wie wäre es mit …
…einem Langzeitprogramm und einer Wekzeugbox für Gruppenstunden in allen Stufen, die jeweils eins oder mehrere Ziele zum Thema haben?
…einer Ausgabe der Pfade zu den SDGs?
…einer Kurseinheit, die Multiplikator*innen für die Ziele schafft und sie somit bis in jeden Stamm und jede Gruppe bringt?
…Partnerschaften mit anderen Akteuren, die neben der Arbeit an den Zielen auch gleichzeitig eine stärkere Vernetzung in der deutschen Jugendverbandsarbeit schaffen können und die Pfadfinderei in Deutschland bekannter und relevanter machen kann?
…einer neuen Kategorie in Landesverbandszeitschriften, die in jeder Ausgabe ein Projekt von Stämmen/Sippen/Meuten/Runden/Einzelpersonen vorstellt, das zur Erfüllung eines der Ziele beiträgt?
…einem Wettbewerb auf Bundesebene der besonders gute Projekte auszeichnet?
…einer Anlaufstelle (z.B. online) um Tipps für Projekte zu bekommen, Fragen zu den Zielen stellen und durchgeführte Projekte dokumentieren zu können?
…einem BV Beschluss, in dem sich der BdP zu den SGDs bekennt und weitere Ziele im Hinblick auf die SDGs für die nächsten Jahre festlegt.
Ich bin gespannt auf eure Meinungen zum Thema und freue mich auf eine angeregte Diskussion. Vielleicht finden sich ja ein paar Mitstreiter*innen, um das Thema im BdP voran zu treiben! Ich bin bereit!
Ein herzlichen Gut Pfad
Mio